Zur Deutung des Todes Jesu
- verschiedene Möglichkeiten -
Übersicht:
Einleitung
a) Der Tod Jesu als Sühneopfer im atl. Sinn
(Bibelstellen, möglicher Sinn und Ursprung dieser
Sichtweise, die Sinnlosigkeit dieser Sichtweise)
-> Stellvertretendes Leiden, Möglichkeit
der Sühne für Sünden anderer u.Ä. in der Bibel, den
Aporyphen, den Apostolischen Vätern und im Talmud
(Sammlung von Zitaten und Bibelstellenangaben)
-> Sohn Gottes, Göttlichkeit des religiösen
Lehrers und Ähnliches in Bibel, Apokryphen, Apostolischen Vätern
und im Talmud
(Sammlung von Zitaten und Bibelstellenangaben)
b) Die Schwäche (Gottes und der Menschen)
c) Aspekte des johanneischen Jesus
-- Die erhöhte Schlange
-- Das zu essende Brot
-- Der sein Leben läßt für seine Freunde
-- Jesus als Platzbereiter für den Tröster
-- Tod als Bedingung für Leben
-- Der Jesus der Apokalypse
d) Die Eucharistie in den Apokryphen
--Vorformen des Abendmahls
--Betonung des Aspektes der Erkenntnis (s.o.)
--Abendmahl ohne Wein, nur mit Brot oder mit Brot
und Wasser
--Kuriosa
--Texte mit nur fernem Anklang an das Abendmahl
e) Parallelen aus anderen Religionen
Anmerkungen, links und Literatur
Jesus - für uns Menschen gestorben: Das ist die griffige
Formel, auf die das Chistentum oft gebracht wird. Einerseits ein
schwieriges Thema: Denn wer will heutzutage ein "Menschenopfer"
auch nur andenken? Andererseits ist die Formel aber auch ein
Faszinosum, das mich nicht losläßt: Die überzeugende Kraft
charismatischer Prediger, ihre Geborgenheit, das Bewußtsein,
jemanden zu haben, der alles für sie gibt. Ich habe mich auf die
Suche gemacht, was dahinter steckt.
Ein Jesus, und so viele Überlieferungen: Wie will man
entscheiden, welches die wahre ist?
Und andererseits: Eine Lehre, und sie hat soviele Spiegelungen
in anderen Religionen und Weltanschauungen. Kann das nicht eine
Basis für gegenseitiges Verständnis sein?
Dabei geht es oft aber wirklich nur um
Spiegelungen oder Anklänge, dh. aus Sicht der betreffenden
anderen Religion oder Philosophie um unbedeutende Randpositionen,
die hier zitiert werden. Der Autor ist sich selbstverständlich
bewußt, daß jede Religion und jede Philosophie ihre
charakteristischen Positionen vertritt. Eine solche Identität
soll in keiner Weise mit der christlichen vermischt oder für sie
vereinnahmt werden.
a) Der Tod Jesu als Sühneopfer im atl. Sinn
(eine meiner Meinung nach sehr oberflächlliche
Sichtweise)
Bibelstellen
- Mt 26,28
- 3.Mose 4-5
- 1.Joh 1,7
- Hebr 9
- uvm.
möglicher Sinn und Ursprung dieser Sichtweise
- Bewältigung der Tempelzerstörung 70 nChr., dh. der Unmöglichkeit einer Entsühnung
nach dem atl. Opferritual. Die Formel "zur Vergebung
der Sünden" bei den Einsetzungsworten findet sich
ja nicht bei Markus (Mk14,22ff) oder Paulus (1.Kor11,24ff),
die beide relativ früh schreiben, sondern nur beim später
schreibenden Matthäus. Besonders ausgeprägt ist diese
seltsame Theologie im noch später entstandenen Hebräerbrief.
- Versuch, dem Scheitern des Messias einen Sinn
abzugewinnen?
- Versuch einer Erklärung, warum Tod und Auferstehung als
Faszinosum empfunden worden sind?
- Mißverständnis einer johanneischen Sicht auf Jesus (vgl.
Punkt c) )?
Die Sinnlosigkeit dieser Sichtweise
wird deutlich, wenn man bedenkt, daß das AT auch außerhalb
der Tempelrituale Möglichkeiten der Sündenvergebung kennt, etwa
Psalm32,5 und viele andere Stellen.
-> Stellvertretendes Leiden, Möglichkeit
der Sühne für Sünden anderer u.Ä. in der Bibel, den
Apokryphen, den Apostolischen Vätern und im Talmud
(nur was die Apostolischen Väter betrifft, ist diese Sammlung
halbwegs vollständig)
- 2.Mose20,5
die Kinder haben für die Sünden der
Eltern zu büßen (wie ja umgekehrt auch die Juden als
Nachkommen Abrahams den besonderen Segen Gottes für
Abraham genießen; anders in Hes18,20 oder 5.Mo24,16)
- Jesaja 43,3-4 "Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld
gegeben, Kusch und Seba an deiner Statt,... Ich geben
Menschen an deiner Statt und Völker für dein Leben."
in diesen Zusammenhang gehört die Auslösung
der Erstgeburt, vgl. 4.Mose40-51. Israel (bzw. Ephraim)
ist ja Gottes erstgeborener Sohn (vgl.Jeremia31,9).
- Jesaja 53, 4 wird oft auf Jesus bezogen.
Ein Vergleich von Jesaja53,3 ("der
Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und
Krankheit...") mit Lk2,40 ("Aber das Kind wuchs
und ward stark...") macht diese Deutung jedoch
anzweifelbar. Ebenso paßt das Schweigen des Lammes Jes53,7
nicht zu den Worten Jesu am Kreuz. (Genausowenig läßt
es sich auf Jesaja deuten, von dem in der apokryphen
"Himmelfahrt des Jesajas" berichtet wird (5,14):
"Isaias aber schrie nicht und weinte nicht, als er
zersägt wurde; vielmehr redete sein Mund mit dem
Heiligen Geist, bis er entzwei gesägt worden war."
)
- 2.Makk 12,42ff ist von einem Sühneopfer für
Gefallene die Rede. Hätte Judas Makkabäus, heißt es
dort weiter, "nicht erwartet, daß die Gefallenen
auferstehen würden, so wäre jedes Gebet für sie überflüssig
und sinnlos gewesen"
- 4.Makk.6,29 überliefert das Gebet eines
Gemarterten: "Zur Läuterung laß ihnen doch mein
Blut gereichen und als Ersatz für ihre Seele nimm jetzt
meine Seele hin!" (zitiert
nach Riessler)
- Testament des Benjamin (3,6-8): "So bat auch Joseph
unseren Vater Jakob, er mög für unsere Brüder beten,
der Herr mög's ihnen nicht als Sünde anrechnen, was sie
ihm Böses angetan. Und so rief Jakob aus: Mein gutes
Kind! Du überwindest Deines Vaters Jakob Herz. Und er
umarmt ihn und küßt ihn an zwei Stunden und sprach: Des
Himmels Prophezeihung wird an dir erfüllt ... daß für
die Sünder wird ein Unschuldiger dahingegeben und für
die Übeltäter stirbt ein Sündeloser" (zitiert nach Riessler)
Sowohl nach Matthäus als auch nach Lukas
stammt Jesus nicht von Joseph, sondern von Juda ab.
- Erster Clemensbrief 55,1-2: "Doch um sogar Beispiele
von Heiden zu bringen: Viele Könige und Führer haben in
Pestzeiten aufgrund eines Orakelspruchs sich selbst in
den Tod gegeben, um durch ihr Blut andere zu retten.
Viele sind ausgewandert aus ihren eigenen Städten, um
den Aufruhr nicht noch zu vermehren. Wir wissen von
vielen bei uns, die sich selbst in Ketten überliefert
haben, um andere zu erlösen. Viele haben sich selbst in
die Sklaverei begeben, und mit ihrem Kaufpreis haben sie
andere gespeist."
Im zweiten Vers eine ganz materialistische
Auffassung vom stellvertretenden Leiden.
- Ignatius an die Smyrnäer 10,2: "Lösegeld für euch
sind mein Geist und meine Fesseln, auf die ihr nicht
herabgesehen und derer ihr euch nicht geschämt habt.
Auch eurer wird sich nicht schämen der vollkommene
Glaube Jesus Christus."
Anklänge an Hebr11,16 und Mk8,38 sind
nicht zu übersehen. Es ist der aufrechte Gang des Gläubigen,
die unerschrockene Anteilnahme am Schicksal des Märtyrers,
die zur Not auch eigenes Leiden in Kauf nimmt, welche erlösend
wirken. Auf diese Weise dient der Tod des Märtyrers dem
Heil der Gemeinde.
- Ignatius an Poykarp 2,3-3,1: "...In jeder Hinsicht
dienen dir als Lösegeld ich und meine Ketten, die du
liebgewonnen hast. ... müssen wir alles um Gottes willen
ertragen, damit auch er uns ertrage."
- Ignatius an Polykarp 6,1: "Haltet euch zum Bischof,
damit sich auch Gott zu euch hält. Lösegeld bin ich für
die, die sich dem Bischof, den Presbytern,den Diakonen
unterordnen. Und mit ihnen möchte es mir gelingen,
teilzuhaben in Gott."
In den Worten "mit ihnen" klingt
ein wenig an, daß sich das Werk des Ignatius erst im
Wirken seiner Schüler vollendet, die Qualität seiner
Predigt sich erst in ihrer Wirkung auf die Gläubigen
erweist, die Rechtschaffenheit seiner Schüler Bedingung
seiner Teilhabe in Gott ist. So schreibt er denn auch zum
Ende seines Briefes (7,1): "um durch eure Bitten als
Jünger erfunden zu werden."
- Polykarpmartyrium 1,2: "Denn er wartete, um
ausgeliefert zu werden, wie auch der Herr, damit auch wir
seine Nachahmer würden, indem wir nicht nur unser
eigenes Geschick, sondern auch das der Nächsten im Auge
haben. Denn es ist das Wesen wahrer und gewisser Liebe,
nicht nur sich selbst retten zu wollen, sondern auch alle
Brüder."
Hier ist offensichtlich jeder Christ
seinem Bruder der rettende Erlöser.
- Talmud, Brachot 62b: " 'Und er sprach zu dem Engel,
der im Volke würgte: Ein Großer!' Rabbi Elasar sagte:
Der Heilige, gelobt sei er, sprach zu dem Engel: Nimm mir
einen Großen unter ihnen fort, der hat, was von ihnen an
Verschuldungen einzufordern ist! In jener Stunde starb
Abisai, Zerujas Sohn, der die Mehrheit des Synedrium
aufwog."
Zu Anfang ist hier aus 2.Sam24,16 zitiert.
Luther übersetzt diese Stelle: "und er sprach zum
Engel, der das Verderben anrichtete im Volk: Es ist genug"
Der Sinn wird also ein wenig verschoben (angeblich gibt
der hebräische Urtext beide Lesarten her, der
unmittelbare Zusammenhang spricht jedoch für die Übersetzung
Luthers). Das Sterben Abisais folgert der Talmud möglicherweise
daraus, daß dieser Mann in 2.Sam23 zum letzten mal erwähnt
wird. Es wird die Bedeutung der atl. Textstelle um eine
kleine Nuance verschoben, und es ergibt sich auf diese
Weise ein überraschender neuer Sinn.
Nicht, daß das Judentum die Lehre des
stellvertretenden Leidens vertreten würde, womöglich
gar so weitgehend wie im Christentum; sie wird an dieser
Talmudstelle, wie auch in den folgenden, nur angedacht,
diskutiert.
- Talmud, Moed katan 28a: "Rabbi Ammi sagte: Warum
steht von Tod der Mirjam dicht neben dem Abschnitt von
der roten Kuh? Um dir zu sagen: Wie die rote Kuh Sühne
bewirkt, so bewirkt auch der Tod der Bewährten Sühne.
Rabbi Elasar sagte: Warum steht dicht nebeneinander vom
Tod Aarons und von den Priestergewändern? Wie die
Priestergewänder Sühne bewirken, so bewirkt auch der
Tod der Bewährten Sühne."
Die Bibelstellen, auf die hier angespielt
wird, sind: 4.Mose20,1 und 4.Mose19 bzw. 4.Mose20,26und28.
- Talmud, Nedarim50b: "Ein Tag, an dem Rabbi lachte,
brachte der Welt Unglück."
In meiner Ausgabe ist angemerkt: Rabbi
ertrug dreizehn Jahre lang ein schweres Leiden, das der
Welt Sühne brachte. Während dieser Jahre soll es keine
Dürre gegeben haben. Hörte aber das Leiden auf, so hörte
auch der Segen dafür auf.
- Talmud, Schabbat 89b, Isaak rechtet dort mit Gott, wer
die Last der Sünden des Volkes Israel tragen soll und
spricht zu Gott: "Und solltest Du sagen, daß dies
ganz auf mir sei, siehe, so habe ich mich selbst vor dir
dargebracht."
Isaak spielt hier auf seine Opferung durch
Abraham an. vgl 1.Mo22,9ff
- Jerusalemer Talmud, in der Gemara zu Chagiga2,1, in der
Kolumne 77c spricht Rabbi Meir am brennenden Grabe seines
verstorbenen Meisters Elischa ben Abbuja, der nicht
unbedingt als sehr tugendhaft gelten konnte (Kol.77b),
den Vers Ruth3,13: " 'Und wenn es IHM nicht gefällt,
dich zu erlösen, so erlöse ich dich, so wahr der HErr
lebt.' Da erlosch (das Feuer). ... Er sagte ... : Haben
wir nicht gelernt, daß man den Schriftrollenbehälter
zusammen mit den Schriftrollen (vor dem Feuer) retten (darf)
...? (So) rettet man Elischa, den 'anderen', mit dem
Verdienst seiner Lehre."
Auch hier gilt, was schon zu der zweiten
Stelle aus dem Polykarpbrief angemerkt worden ist: Zu den
guten Werken eines Menschen zählt auch das Fortwirken
seiner Lehre in seinen Schülern, sodaß die guten Werke
der Schüler dem Meister als Verdienst von Gott
angerechnet werden können.
-> Sohn Gottes, Göttlichkeit des
religiösen Lehrers und Ähnliches in Bibel, Apokryphen,
Apostolischen Vätern und im Talmud.
Ein "Sohn Gottes" ist nichts einmaliges, so sehr
besonderes.
Einmal ist im AT bereits vielfach ein vaterschaftliches Verhältnis
Gottes zu Menschen, ja zu den Menschen angesprochen. Das
hebräische Wort für "Sohn" hat ein weites
Bedeutungsspektrum und kann auch Diener, Nachfolger,
Gleichdenkender o.Ä. bedeuten. Sohn (oder Kind) Gottes ist also
jemand, der sein Leben an Gott ausrichtet.
Zum Anderen ist aber auch die "Vergöttlichung"
eines Menschen, die Verehrung eines Mesnchen wie (nicht als)
Gott mehrfach in der jüdischen Tradition belegt (von anderen
Religionen einmal abgesehen) und auch im antiken Christentum
keinesfalls dem Herrn Jesus vorbehalten.
- 1.Mose 6,1ff
- 2. Mose 2,22 "So spricht der Herr: Israel ist mein
erstgeborener Sohn"
- 2. Mose 7,1 "Der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich
habe dich zum Gott gesetzt für den Pharao, und Aaron,
dein Bruder, soll dein Prophet sein."
- 5.Mose 14,1 "Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes"
- 5.Mose 32,6
- 2.Sam.7,14 schildert Gottes Verheißung über den König
Salomo: "Ich will sein Vater sein, und er soll mein
Sohn sein"
- Von gleicher Bedeutung auch 1.Chr.22,10
und 28,6.
Daß ein König Sohn Gottes ist (oder heißt), das ist
aus anderen Kulturkreisen wohlbekannt. Es überrascht
jedoch, diese Vorstellung auch im Judentum wiederzufinden.
- Und in Psalm 2,7 (Krönungspslam) spricht
Gott zum König: "Du bist mein Sohn, heute habe ich
dich gezeugt."
- In Psalm 89,27 spricht Gott von David:
"Er wird mich nennen: Du bist mein Vater, mein Gott
und Hort, der mir hilft. Und ich will ihn zum
erstgeborenen Sohn machen, zum Höchsten unter den Königen
auf Erden."
- In Jesaja 43,5-6 spricht Gott zu Israel:
"Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich
vom Westen her sammeln, ich will sagen zum Norden: Gib
her! und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring her meine
Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde,"
- Jes.45,11
- Jes.63,16
- Jer.31,9 Nach seinem Versprechen, das Volk
Israel wieder zu sammeln, spricht Gott: "denn ich
bin Israels Vater, und Ephraim ist mein erstgeborener
Sohn."
- Jer. 31,20
- Hosea 11,1 "Als Israel jung war,
hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten;"
- Maleachi 2,10: "Haben wir nicht alle einen
Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen?"
- Sirach 4,10-11 "Sorge für die
Waisenkinder wie ein Vater und für ihre Mutter wie der
Mann, den sie verloren hat. So erweist du dich als ein
Sohn des Allerhöchsten; er wird dich mehr lieben, als
deine eigene Mutter. Die Weisheit bringt ihre Söhne zu
Ehren; sie kümmert sich um alle, die sie suchen."
- Ignatius an die Smyrnäer 8,1: "die
Diakone aber achtet wie Gottes Gebot."
- Igantius an Polykarp 6,1: "Haltet
euch zum Bischof, damit sich auch Gott zu euch hält."
- Polykarpbrief 5,3: "untertan den
Presbytern und Diakonen wie Gott und Christus."
Diese drei Zitate rücken den
religiösen Lehrer zumindest in die Nähe der Göttlichkeit.
- Talmud, Sanhedrin 92bf: "Rabbi
Jochanan sagte: "Die Bewährten sind größer als
die Dienstengel, denn es heißt: 'Er antwortete und sagte:
Ich sehe ja vier Männer frei im Feuer umhergehen, und
keine Verletzung ist an ihnen. Der vierte aber gleicht in
seinem Aussehen einem Göttersohn."
In den Anmerkungen meiner
Talmudausgabe ist zunächst die Bibelstelle vermerkt, auf
die hier Bezug genommen wird (Dan.3,25), sowie der
folgende Kommentar:
Weil die drei bewährten Männer zuerst genannt werden,
danach erst der Göttersohn, der als Engel gedeutet wird,
kann Rabbi Jochanan erschließen, daß die Bewährung der
Menschen, da sie errungen werden muß, vor Gott schwerer
wiegt als die Vollkommenheit der Engel.
- Talmud, Sanhedrin 110a "Rabbi Chama,
Chaninas Sohn, sagte: Jeder, der mit seinem Meister
hadert, ist wie einer, der mit der Einwohnung hadert ...
Rabbi Chanina, Pappas Sohn, sagte: Jeder, der über
seinen Meister murrt, ist, als ob er über die Einwohnung
murre ... Rabbi Awahu sagte: Jeder, der seinen Meister
verdächtigt, ist, als ob er die Einwohnung verdächtige
... "
Die Einwohnung ist in etwa das jüdische
Pendant zum Heiligen Geist der Christen.
- Talmud, Mischna Awot IV (Kapitelnummer unbekannt, das Zitat findet sich
auch in Riessler, Altjüdisches Schrifttum außerhalb der
Bibel, Sprüche der Väter 4,15)
"Rabbi Elasar, Schamuas Sohn, sagt: Es sei dir die Würde
deines Schülers lieb wie die deinige und die Würde
deines Gefährten wie die Ehrfurcht vor deinem Meister
und die Ehrfurcht vor deinem Meister wie die Ehrfurcht
vor dem Himmel."
b) Die Schwäche (Gottes und der Menschen)
Bibelstellen
- Mk15,31 (besonders im Gegensatz zu Mk11,15-17)
- 1.Kor1,25
- 1.Kor2,1-5
- 1.Kor12,9
- Joh16,7
- Jes53
- uvm.
Sinn dieser Sichtweise
- Das Verhältnis Gottes zu den Menschen ist ähnlich wie
das Verhältnis eines Erwachsenen zu Kindern: Der
Erwachsene kann das Vertrauen der Kinder leichter
gewinnen, wenn er sie von selber zu sich kommen läßt,
als wenn er (allzu forsch) auf sie zugeht und ihnen -seine
Übermacht ausspielend - keine Rückzugsmöglichkeiten läßt.
So ist Gott, wo er schwach (wo er nicht befehlend,
sondern für alles und jeden offen) ist, uns näher, als
ein starker Gott..
- Für mich der zentrale Mythos des Christentums. Die
Ohnmacht Gottes und die Freiheit des Christen; die "Aufhebung"
des Gesetzes zwecks seiner Erfüllung; wenn man eines
Korsetts aus den Geboten nicht mehr bedarf, da man aus
eigener Einsicht aufrecht zu gehen vermag; das
Geltenlassen des Anderen, um ihn/es auf diese Weise
zu gewinnen; (selbst wenn es den eigenen Tod bedeutet ->
selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das
Erdreich besitzen.) Jesus hat die Welt nicht in der
Stunde seines Triumphes (Tempelreinigung) gewonnen,
sondern in der Stunde seiner Nachgiebigkeit. "Ich
bin's" , mit diesen Worten hat er sich seinen
Verfolgern ergeben; sie mit dieser entwaffnenden
Offenheit und Darbietung seiner schwachen Stelle so
tief beeindruckt, daß sie zu Boden fielen. Die Schwäche
des befehlenden Gottes korreliert mit der Stärke der
Liebe Gottes, die Verdrängung der schriftlichen Weisung
mit dem Erleben der Weisung von innen her durch den
Heiligen Geist, die "Aufhebung" (Anführungsstriche
beachten!) der Gebote mit der zunehmenden Mündigkeit des
Christen. Hier - so könnte man es vielleicht sehen - hat
der Zusammenhang von Gottestod und Sündenfreiheit seinen
Platz: Sünde bedarf der Definition, und die
Definitionsmacht geht mit dem Tod des bestimmenden,
befehlenden Gottes auf den mündigen Gläubigen über.
- Eine andere Terminologie bezeichnet das, was ich mit
"Schwäche Gottes" umschrieben habe, als "Entgegenkommen
Gottes" und das eigenverantwortliche Handeln des mündigen
Christen als Dankesgabe an diesen Gott. (1.Joh4,9-10+19 /
1.Tim2,4-6 / Joh3,16)
c) Aspekte des johanneischen Jesus
Bibelstellen
Die erhöhte Schlange 4.Mose21,4-9+Wsh16,5-7+Joh3,14
Das zu essende Brot / Fleisch Sir24,19ff+Joh1,1-14+Joh6,48-58
Der sein Leben läßt für seine Freunde
Joh15,13+Joh18,8
Jesus als Platzbereiter für den Tröster
Joh16,7
Tod als Bedingung für Leben Mk8,35 +
Joh12,24 + Joh16,7 + Röm6,8 + 1.Kor15,31b + Eph4,22-24 + Kol3,9-10
+ ...
Der Jesus der Apokalypse Offb7+14
Sinn dieser Sichtweisen
(4.Mose21,4-9+Wsh16,5-7+Joh3,14): Die typische Nähe des
Johannes zur Gnosis, hier speziell zur gnostischen
Bilderverehrung. Die Rettung geschieht gem. Wsh16,7 nicht durch
den Tod Jesu, sondern durch den hinter Allem stehenden Retter
aller Menschen.
(Bilderverehrung ist auch aus anderen Religionen als ein
wirksamer Ritus bekannt. Wichtig ist dabei, um dem ersten (bzw.
nach anderer Zählung zweiten) Gebot gerecht zu werden, das Bild
nicht mit der Gottheit zu identifizieren. Der Sohn ist
vielmehr vom Vater abhängig (Joh5,19), er ist das Mittel, durch
das der Vater erkannt werden kann (Joh14,9), von ihm also
verschieden.)
Hat man etwas gelernt und beschäftigt sich
nicht mit diesem Wissen, dann gerät es in Vergessenheit. Wissen
muß gebraucht werden, um im Bedarfsfall präsent zu sein. Und
sei es, daß man es sich nur regelmäßig ins Gedächtnis ruft.
Eine Bildmeditation kann da hilfreich und festigend sein. Das ist
Lernpsychologie und keine Magie, zumindest nicht Magie im Sinn
von Zauberei und Aberglauben, allenfalls in einem phänomenologischen
Sinn.
Eine spekulative, gnostisierende Auslegung von
Joh3,14 möchte ich noch anfügen:
Nach manchen gnostischen Sichtweisen wollte der Demiurg den
Menschen in Unwissenheit gefangen halten. Die Schlange war es
dann, die den Menschen mit dem Wissen erleuchtet hat (-> Baum
der Erkenntnis). Ein wenig dieser positiven Wertung schwingt ja
auch in der Bezeichnung Luzifer (=Lichtbringer) für Satan mit.
Die ambivalente Wertung der Schlange liegt dabei mE in der Natur
der Sache.
- auf der einen Seite entfremdet Wissen die Menschen von ihren
Gefühlen und verleitet dazu, zB Warnungen des Instinktes zu übersehen
-> Vertreibung aus dem Paradies. Insbesondere ein sich-Verlassen
auf Halbwissen ist da gefährlich
- Erst mit tieferem Wissen kehrt der Kontakt zu den tieferen Persönlichkeitsebenen
zurück, aus denen Gott zu uns spricht. Das ermöglicht dann
wieder eine positive Wertung des Wissens.
Speziell in Joh3,14 ist das Schlangengleichnis in eine
historische Begebenheit eingebettet, und zwar in das Gespräch
mit Nikodemus.
(Nebenbemerkung: Ich könnte mir vorstellen, daß Jesus in höheren
Kreisen eine Unfigur war, mit der man sich nicht abgeben konnte,
ohne an Gesicht zu verlieren. Josephus, genauso wie Nikodemus
Pharisäer, zeigt ja eine sehr skeptische Haltung gegenüber
allen Wundertätern und Messiasfiguren. Nikodemus "traut"
sich jedenfalls nur zur Nachtzeit zu einem Gespräch mit Jesus
und äußert seine Bedenken (oder Fragen, je nach Sichtweise).)
Für mich ist nun undenkbar, daß Jesus ohne Zusammehang das Wort
von der Moseschlange redet. Es muß da mE einen vorhergehenden
Disput gegeben haben, in dem sich der Bezug auf die Schlange
sinnvoll - vielleicht als Polemik im Stile von Joh10,34, denn der
Vers3,15 ist ja für einen Pharisäer ähnlich blasphemisch wie
Joh10,30 - ergibt. Dieser Disput könnte sich um die positive (gnostische)
Wertung der Paradiesschlange seitens Jesu und die negative
Wertung (die klassische seitens Nikodemus') gedreht haben, wobei
man freilich eine vorchristliche Gnosis annehmen müßte.
Nikodemus hätte dann Jesus vorgeworfen, mit der gnostischen
Lehre, durch Erkenntnis alle zu erlösen, den Menschen vielmehr
das Unheil zu bringen, wie auch die Frucht vom Baum der
Erkenntnis den Menschen Unheil gebracht hätte. Jesus konterte
dann sachgerecht: Die Erhöhung der Schlange besiegt die Schlange.
Oder klartext: Die Vervollkommnung des Wissens macht die
bedenklichen Aspekte des Halbwissens gegenstandslos. (Halbwissen
tötet,) vollendetes Wissen aber erlöst. (s.o.)
(Sir24,19ff+Joh1,1-14+Joh6,48-58): Man wird den
johanneischen Logos mit der Weisheit (hier insbesondere bei
Sir) identifizieren können *1). Wenn Jesus in
Joh6,51ff davon redet, daß man Sein Brot bzw. Fleisch essen
solle, dann bedeutet das im Kontext der Weisheitsliteratur, daß
man Weisheit sammeln soll. Es muß nicht unbedingt wörtlich (im
Sinne eines alt. Opferritus miß-)verstanden werden. Gerade in
Sir.24,21-22 wird der Zusammenhang der Eucharistie mit der Sündenvergebung
auf eine sehr viel ansprechendere Weise deutlich; die "Weisheit"
spricht dort: "Eßt mich, ... , trinkt mich ...! ... Tut,
was ich sage, und bleibt (auf diese Weise, U.G.) frei von Schuld!"
Dies gehört untrennbar zu dem unter b) erwähnten Aspekt der Sündenbefreiung.
(ähnlich könnte das Vater-unser gedeutet werden)
(Joh15,13+Joh18,8): Auch Joh15,13 muß man, wenn man diese
Stelle auf Joh18,8 bezieht, nicht unbedingt in Sinne eines atl.
Opfers (miß-)verstehen. Man kann sie ganz einfach wörtlich
nehmen. Bei Johannes fehlt das Motiv des Judaskusses. Jesus gibt
sich vielmehr selber seinen Verfolgern zu erkennen, um auf diese
Weise Schonung für seine Jünger zu erwirken.
(Joh16,7): "Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster
nicht zu euch". Auch nach diesem Jesuswort hat die Erlösung
nichts mit dem atl. Opfergedanken zu tun. Im Bhaktiyoga redet man
in ähnlichem Zusammenhang von "Gemeinschaft in
Trennung". Wenn der Meister gegangen ist, erlebt man ihn als
die Lücke, die er hinterläßt, und seine Lehre wird auf diese
Weise mindestens ebenso stark reflektiert, wie wenn er noch dawäre.
Sein Fehlen nötigt einen geradezu, zu versuchen, die Lücke zu füllen.
Dem Schmerz, diesem intensiven Ruf, antwortet der Heilige
Geist (Mt7,7). Auch das gehört untrennbar zum Punkt Sündenvergebung.
(Mk8,35 + Joh12,24 + Joh16,7 + Röm6,8 + 1.Kor15,31b + Eph4,22-24
+ Kol3,9-10 + ...): Nur durch das Vergehen des Alten wird Platz für
Neues geschaffen.
(Offb7+14): In diesen beiden Kapiteln ist einerseits von den
144000 und andererseits von der großen Schar die Rede. Während
die 144000 offensichtlich aus dem Volk Israel stammen (7,4-8) und
einen asketischen Weg gehen (14,3), wird nur von der großen
Schar aus den Heiden berichtet, daß sie sich im Blut des Lammes
gewaschen habe (7,9+14). ME ist hier von zwei verschiedenen Strömungen
des frühen Christentums die Rede: Die erste mißt dem Tod Jesu
keine Sühnefunktion bei, für die zweite hat das Blut Christi
dagegen reinigende Kraft.
d) Die Eucharistie in den Apokryphen usw.
Übersicht:
Vorformen des Abendmahls
Betonung des Aspektes der Erkenntnis (s.o.)
Abendmahl ohne Wein, nur mit Brot oder mit Brot
und Wasser
Kuriosa
Texte mit nur fernem Anklang an das Abendmahl
Sedermahl
mögliche (jüdische) Urform des Abendmahls
Qumran
Sektenregel (1QS) VI,4f: "Wenn sie den Tisch bereiten, um
zu essen oder den Wein zu trinken, strecke der Prister zuerst die
Hand aus, am Anfang das Brot zu segen oder den Wein zum trinken."
entspricht einem Tischgebet
Mandäer
Im Johannesbuch heißt es vom Täufer Johannes: "Wir
werden sein Pihta empfangen, sein Mambuha trinken und mit ihm zum
Orte des Lichts emporsteigen" *3)
die Eucharistie wird vom Täufer gespendet.
Didache9,1-5
"Beteffs der Danksagung aber: Sagt folgendermaßen Dank:
Zuerst den Kelch betreffend: Wir danken dir, unser Vater, für
den heiligen Weinstock Davids, deines Knechts, den du uns
kundgemacht hast durch Jesus, deinen Knecht (oder: Sohn). Dir (sei/ist)
die Herrlichkeit in Ewigkeit! Betreffs des gebrochenen Brotes
aber: Wir danken dir, unser Vater, für das Leben und die
Erkenntnis, die du uns kundgemacht hast durch Jesus, deinen
Knecht (oder: Sohn). Dir (sei/ist) die Herrlichkeit bis in
Ewigkeit. Wie dieses gebrochene Brot zerstreut war auf den
Bergen, und zusammengebracht ist es eins geworden, so soll deine
Kirche zusammengebracht werden von den Enden der Erde in dein
Reich. Denn dein ist die Herrlichkeit und die Macht durch Jesus
Christus bis in Ewigkeit. Niemand aber soll essen und auch nicht
trinken von eurer 'Eucharistie' als die, die getauft worden sind
auf den Namen des Herrn. Denn gerade darüber hat der Herr
gesprochen: Gebt nicht das Heilige den Hunden."
vgl auch 1.Kor10,16
Das gnostische Philippusevangelium
- ebd. 15: "Bevor Christus gekommen war, gab es kein
Brot in der Welt."
- ebd. 30: "Der Mensch empf[ängt die Ern]ährung aus
der Ver[he]ißung"
- ebd.100: "Der Kelch des Gebets enthält Wein und
Wasser, was zum Sinnbild dient für das Blut, über dem
gedankt wird. Und er füllt an mit dem Heiligen Geist,
und (zwar) ist es der (Geist) des ganz volkommenen
Menschen. Wenn wir diesen (Kelch) trinken, werden wir uns
den vollkommenen Menschen aneignen."
ebd.108: "Der heilige Mensch ist ganz und gar heilig
einschließlich seines Leibes. Denn wenn er das Brot
genommen hat, wird er es heilig machen, oder den Kelch
oder alles übrige, das er nimmt, wobei er es reinigt.
Und wie sollte er nicht auch den Leib reinigen?"
- Der Vers 100 gilt für eine geringere Stufe auf dem Wege
der Vervollkommnung. vgl. Römer14,2+14
- ebd.98: "So ist es auch bei dem Brot und dem Ke[l]ch
und (bei) dem Öl, wenn es auch ein anderes (Mysterium)
gibt, das (noch) höher ist als diese."
- Im Kontext von den Versen 95 und 96a wird die Bedeutung
der Eucharistie gemindert, da in der höherstehenden, den
Heiligen Geist spendenden Salbung (oder Sakrament des
Brautgemachs?) alles enthalten sei.
- ebd. 50: "Gott ist ein Menschenfresser. Deswegen
wird der Men[sch] für ihn ge[schla]chtet. Bevor der
Mensch geschlachtet wurde, wurden Tiere geschlachtet.
Denn nicht waren dies Götter, für die geschlachtet
wurde.
Eine gnostische Umformung des eigentlich
ungnostischen Opfertodes Jesu?? (Gott holt die Menschen
heim in sein Reich. Wie die irdische Nahrung zum Aufbau
des menschlichen Körpers dient, so werden die Menschen
teilhaftig am Leibe Gottes, indem sie sich an Gott
verlieren (Mk8,35). Für den Unbekannten Gott ist ein höheres
Opfer erforderlich als für den Demiurgen, der eigentlich
gar kein Gott ist.)
- ebd. 53: "Die Eucharistie ist Jesus. Sie (wörtlich:
Er) heißt nämlich auf Syrisch 'Pharisatha', was das
'Ausgebreitete' bedeutet. Denn Jesus kam, um der Welt
gekreuzigt zu werden."
zwei gnotische Einsetzungsformeln *2)
- We give thanks to you and we celebrate the eucharist, O
Father, remembering for the sake of thy Son, Jesus Christ
that they come forth [...] invisible [...] thy [Son....]
his [love...] to [knowledge ......] they are doing thy
will through the name of Jesus Christ and will do thy
will now and always. They are complete in every spiritual
gift and every purity. Glory be to thee through thy Son
and they offspring Jesus Christ from now and forever.
Amen.
- [...] in the [...] the word of the [....the] holy one it
is [...] food and [drink...] Son, since you [...] food of
the [...] to us the [...] in the [life ..] he does [not
boast...] that is[...] Church [...] you are pure [...]
thou art the Lord. Whenever you die purely, you will be
pure so as to have him [...] everyone who will guide him
to food and drink. Glory be to thee forever. Amen.
Aus dem gnostischen Evangelium der Wahrheit *4)
- "Man nagelte ihn an ein Kreuz. Er wurde eine Frucht
der Erkenntnis des Vaters. Die Frucht aber ging nicht
zugrunde, sie wurde verkostet."
- "Als sie ihn nämlich sahen und hörten, ließ er
sie von sich selbst kosten, riechen und den geliebten
Sohn anrühren. Als er sich bekannt gemacht hatte, lehrte
er sie den unfaßbaren Vater."
Die Mandäer
halten im Anschluß an die Taufe eine einfache Kommunion mit
Brot und Wasser
(Rudolph, Gnosis, Seite 388)
Die Johannesakten
bezeugen eine Kommunion nur mit Brot:
- Nach diversen Totenerweckungen heißt es in Kap. 85f:
"Als Johannes das als Anrufung gesagt hatte, nahm er
Brot, brachte es in die Grabkammer, um es zu brechen, und
sprach:
'Wir preisen deinen Namen, der uns aus der Verirrung und
erbarmungslosen Betörung bekehrt hat; wir preisen dich
.... danken dir, Heiliger.'
Und als er so gebetet und (Gott) gepriesen hatte, ging er
hinaus aus der Grabkammer, nachdem er allen Brüdern an
der Eucharistie des Herrn teilgegeben hatte.
- Die letzte Abendmahlsfeier des Johannes wird in den
Kapiteln 109f geschildert:
"Und nachdem er Brot erbeten hatte, sprach er
folgendes Dankgebet:
'Welches Lob und welches Opfer und welchen Dank sollen
wir nennen, da wir dieses Brot brechen, als dich allein,
Jesus? Wir preisen deinen von dir ausgesprochenen
Vaternamen. Wir preisen deinen durch dich ausgesprochenen
Sohnesnamen. Wir preisen .... '
Und er brach das Brot und gab es uns, indem er für jeden
Bruder betete, er möge der Gnade des Herrn und der
hochheiligen Eucharistie würdig sein.Nachdem auch er
gleichermaßen (davon) genossen ..."
Die Paulusakten
bezeugen eine Kommunion mit Brot und Wasser.
- Der Papyrus PHeid überliefert auf (p.4): "Als er (Paulus?)
aber hineinging, während die Wächter schliefen, brach
er Brot und brachte Wasser dazu, tränkte mit dem Worte,
und ..."
Die Petrusakten
kennen kennen sowohl eine Eucharistie mit Brot und Wasser als
auch nur mit Brot.
- In Kap. 2 heißt es zu Beginn: "Sie reichten aber
dem Paulus Brot und Wasser zum Opfer, damit er nach dem
Gebet jedem austeile."
- Zum Ende des Kapitels 5 im Anschluß an die Taufe eines
gewissen Theon:
"Es geschah aber, daß an derselben Stelle, an der
Theon getauft worden war, ein Jüngling erschien,
strahlend vor Glanz, und zu ihnen sprach: 'Friede (sei)
mit euch!' Und sofort stiegen Petrus und Theon hinauf und
gingen in die Kajüte hinein, und Petrus nahm Brot und
dankte demHerrn, der ihn seines heiligen Dienstes gewürdigt
hatte, und (dafür,) daß ihnen der Jüngling erschienen
war, der 'Friede (sei) mit euch' sagte. (Petrus sprach:)
'Bester und allein Heiliger! Denn du bist uns doch
erschienen, Gott Jesus Christus, in deinem Namen ist er (Theon)
eben getauft und mit deinem heiligen Zeichen ist er
gezeichnet worden. Daher teile ich auch in deinem Namen
ihm deine Eucharistie mit, damit er dein vollkommener
Diener sei ohne Tadel für immer.'
Als sie aber aßen und sich im Herrn freuten, ..."
Die Thomasakten
kennen auch der Aspekt der Sündenvergebung, der Wein wird bis
auf eine zweideutige Stelle nur als Bestandteil eines heidnischen
Opfers erwähnt. Ansonsten besteht die Eucharistie aus Brot oder
aus Brot und Wasser. Ein einziges Mal scheinbar auch aus einem
vollständigen Mahl mit Brot, Gemüse, Salz und Öl.
- Kap. 27: "brach er (der Apostel) Brot und machte sie
zu Teilnehmern an der Eucharistie des Christus."
- Kap. 28f: "Der Apostel aber hörte nicht auf zu
predigen und zu ihnen zu sagen:
' .... Kommt zu dem Wahrhaft Guten, damit ihr von ihm die
Gnade empfangt und sein Zeichen in eure Seelen
hineinsetzt!' ...
Und nachdem er sie gesegnet hatte, nahm er Brot, Öl, Gemüse
und Salz, segnete es und gab es ihnen. Er selbst aber
beharrte in seinem Fasten. ....
- Kap.29: "Und er brach Brot der Eucharistie, gab es
ihnen und sprach:
'Gereiche euch diese Eucharistie zu Barmherzigkeit und
Mitleid, und nicht zum Gericht und zur Vergeltung!'
Und sie sprachen: Amen!"
- Kap.49ff: "Der Apostel befahl aber seinem Diener (Diakon),
zur Seite einen Tisch aufzustellen. Und sie stellten eine
Bank hin, die sie dort fanden. Und er breitete ein
linnenes Tuch darüber und legte das Brot des Segens
darauf. Und der Apostel trat hinzu und sprach:
'Jesus, der du uns gewürdigt hast, an der Eucharistie
deines heiligen Leibes und Blutes teilzunehmen, siehe,
wir erkühnen uns, zu deiner Eucharistie zu treten und
deinen heiligen Namen anzurufen; komm und habe mit uns
Gemeinschaft!'
Und er begann zu sagen:
'Komm, Geschenk des Höchsten;
Komm, vollkommene Barmherzigkeit;
Komm, Gemeinschaft mit dem Männlichen;
Komm, heiliger Geist;
Komm ....
....
Komm und nimm mit uns teil an dieser Eucharistie,
Die wir in deinem Namen begehen,
Und an dem Liebesmahl,
Zu dem wir auf deinen Ruf versammelt sind.'
Und als er dies gesagt hatte, schnitt er auf das Brot ein
Kreuz ein, brach es und fing an auszuteilen.Und zuerst
gab er der Frau (die er von einem Dämonen befreit hatte),
indem er sprach:
'Gereiche dir dies zur Vergebung von Sünden und ewigen
Vergehungen'
Und nach ihr gab er auch den anderen allen, die das
Siegel empfangen hatten."
Im folgenden wird übrigens geschildert,
wie einem Unwürdigen die Hände bei der Entgegennahme
der Eucharistie vertrockneten, vgl. 1.Kor.11,27ff, und
nach 'Beichte' und besonderer Reinigung wiederhergestellt
werden.
- In Kap. 77 werden Wein und Wasser als Götzenopfer
erwähnt.
- Kap 121: "Als sie (eine gewisse
Mygdonia) aber getauft war und sich angekleidet hatte,
brach er (Judas Thomas) ein Brot, nahm einen Becher mit
Wasser, ließ sie teilnehmen an dem Leibe des Christus
und an dem Becher des Gottessohnes ..."
Im vorhergehenden Kapitel hatte
Mygdonia bei ihrer Magd für den Zweck des Abendmahls
allerdings nicht um Wasser, sondern um eine "Mischung
von Wasser" gebeten. Mit dem Ausdruck "Mischung
von Wasser" ist nach Meinung des Übersetzer (NT Apo
II, 5.Auflage, Seite 350) eine Mischung aus Wasser und
Wein gemeint.
- Kap.133: "Als sie aber getauft waren
und sich bekleidet hatten, legte er Brot auf den Tisch
und sprach segnend:
'<Brot> des Lebens, dessen Esser unvergänglich
bleiben sollen; Brot, das hungernde Seelen mit seiner
Seligkeit sättigt - du bist es, das gewürdigt
<worden ist>, eine Gabe zu empfangen, damit du uns
Vergebung der Sünden würdest und die, welche dich
essen, unsterblich würden; wir nennen über dir den
Namen der Mutter des verborgenen Geheimnisses der
verborgenen Herrschaften und Gewalten, wir nennen <über
dir den Namen Jesu>.'
Und er sprach:
'Möge kommen die Kraft des Segens und <sich auf das
Brot niederlassen>, damit alle Seelen, die daran
teilnehmen, von ihren Sünden abgewaschen werden!'
Und er brach das Brot und gab es Sifor und seiner Frau
und Tochter."
- Nach Kap. 152 ist Thomas in den Augen des
Königs Misdai ein Magier, der "die Menschen durch
Öl, Wasser und Brot bezaubert".
- Kap. 158: Als sie aber aus dem Wasser
herausgestiegen waren, nahm er Brot und Becher, segnete
und sprach:
'Deinen heiligen Leib, der für uns gekreuzigt wurde,
essen wir, und dein Blut, das für uns zur Erlösung
vergossen wurde, trinken wir. Möge uns nun dein Leib Erlösung
werden und dein Blut zur Sündenvergebung dienen! ....'
Und er brach (das Brot der) Eucharistie und gab (es)
Vazan, Tertia, Mnesar und der Frau und Tochter Sifors und
sprach:
'Gereiche euch diese Eucharistie zur Rettung und Freude
und zur Gesundheit eurer Seelen!' "
Pseudoklementinen
In einem der Einleitungsschreiben, dem Zeugnis
über die Empfänger des Briefes (Contestatio), Vers 4,3 scheint
die Eucharistie aus Brot und Salz zu bestehen.
Die Ophiten bei Epiphanius
(Im folgenden habe ich aus Kurt Rudolph, Die
Gnosis, UTB 1577, 3.Aufl.1990, Seite 255f abgeschrieben:)
>>Die symbolhafte Umsetzung gnostischer Weisheiten in die
kultische Praxis hat in einigen Zweigen offenbar zu sehr
schockierenden Bräuchen geführt, die wir noch kurz erwähnen möchten,
da sie besonders in der älteren Forschung viel Aufmerksamkeit
fanden. Ältester Informant darüber ist Epiphanius, also eine
relativ späte und nicht sehr zuverlässige Quelle. Im Abschnitt
über die sogenannten Ophiten ("Schlangenleute") seines
"Arzneikastens" teilt er folgende Mahlfeier dieser
Gemeinde mit: "Sie besitzen nämlich eine Schlange, die sie
in einer gewissen Kiste nähren; zur Stunde ihrer Mysterien
bringen sie sie aus der Höhle, und während sie auf einem Tisch
Brote anhäufen, rufen sie die Schlange heraus. Ist die Höhle
nun geöffnet, kommt sie heraus ... kriecht auf den Tisch und wälzt
sich in den Broten: dies, sagen sie, sei das 'vollkommene Opfer'.
Weshalb sie auch, wie ich von einem gehört habe, nicht nur 'die
Brote brechen' (ein altchristlicher Abendmahlsausdruck), in denen
sich die Schlange gewälzt hat, und den Empfängern darbieten,
sondern jeder küßt auch die Schlange auf den Mund, da ja durch
eine Beschwörung die Schlange gezähmt ist ... Sie fallen vor
dieser (verehrend) nieder und nennen dies die 'Danksagung' (Eucharistie),
die durch ihr (der Schlange) Sichwälzen (in den Broten)
entstanden ist, und ferner senden sie mittels ihrer dem Vater in
der Höhe einen Hymnus empor; dergestalt beenden sie ihre
Mysterienfeier" <<
Als Quelle des Epiphanius-Zitates ist Panarion 37,5,6-8
angegeben.
angebliche libertinistische Mahlfeiern nach
Epiphanius
einiger Gnostiker werden von Rudolph auf den
Seiten 256 anhand von Epiphanius, Panarion26, dargelegt. Da wurde
angeblich das Sperma zum Leib Christi sowie das Menstrualblut zum
Blut Christi erhoben und beide verzehrt, ebenso wie abgetriebene
Föten.
Das Ganze kann noch weniger ernst genommen
werden, wie das vorhergehende Epiphaniuszitat, zumal aus den
nunmehr reichlich vorliegenden gnositschen Originalquellen nichts
derartiges zu ersehen ist.
Möglicherweise ist Epiphanius haltlosen Verleumdungen
aufgesessen, wie sie auch heutzutage manchen Sekten nachgetragen
werden.
Der Valentinianer Markos bei Irenäus (Adv.Här.I,13,2)
"Er tut so, als würde
er über einen Kelch mit Mischwein den Dank sprechen, und zieht
den Text der Anrufung (Epiklese) ganz erheblich in die Länge.
Dabei macht er, daß der Wein ganz rot aussieht, und man soll
glauben, daß die aus den allerobersten Räumen stammende Charis
(Gnade) ihr Blut auf seine Anrufung hin in seinenKelch tröpfeln
läßt, und die Anwesenden sollen ganz versessen darauf werden,
von diesem Trunk zu kosten, damit die von diesem Magier
beschworene Charis auf sie herabregnet. Oder er gibt auch Frauen
solche Becher mit Mischwein und läßt sie den Dank darüber
sprechen, während er dabeisteht. Danach nimmt er selbst dann
einen anderen Kelch, der sehr viel größer ist als der, über
den die hinters Licht geführte Frau den Dank gesprochen hat,
leert den Wein aus dem kleineren Becher, über den von der Frau
der Dank gesprochen worden war, in den von ihm herbeigebrachten
und sagt dazu: 'Die Charis, die vor allem war, unausdenkbar,
unsagbar, erfülle deinen inneren Menschen (vgl. Eph.3,16) und
vermehre in dir ihre Erkenntnis (Gnosis), indem sie das Senfkorn
(vgl. Mk.4,31 par) in die gute Erde (vgl. Mk.4,8 par) senkt.' Mit
solchen Redensarten bringt er die unglückliche Frau völlig
durcheinander und spielt den Wundertäter, da der größere Kelch
aus dem kleineren so voll wurde, daß er überfloß. Mit lauter
solchen Sachen hat er viele hinters Licht geführt und an sich
gebunden."
Zitiert nach der Übersetzung von Brox, ISBN 3-451-22125-X
In Abschnitt I,13,5 schildet Irenäus dann, wie Markos den Frauen
entsprechende Mittel in den Wein tut, um sie sich gefügig zu
machen.
Hebräerevangelium
Hieronymus, de vir. inl. 2, berichtet: "Das Evangelium,
das nach den Hebräern genannt wird und von mir neulich ins
Griechische und Lateinische übersetzt worden ist, das auch
Origenes häufig benutzt, berichtet nach der Auferstehung des
Heilands: Als aber der Herr das Leintuch dem Knecht des Proesters
gegeben hatte, ging er zu Jakobus und erschien ihm. Jakobus hatte
nämlich geschworen, er werde kein Brot mehr essen von jener
Stunde an, in der er den Kelch des Herrn getrunken hatte, bis er
ihn von den Entschlafenen auferstanden sähe. Und kurz darauf
sagte der Herr: Bringt einen Tisch und Brot! Und sogleich wird
hinzugefügt: Er nahm das Brot, segnete es und brach es und gab
es Jakobus dem Gerechten und sprach zu ihm: Mein Bruder, iß dein
Brot, denn der Menschensohn ist von den Entschlafenen
auferstanden."
Auch hier fehlt der Aspekt der Sündenvergebung.
Zumindest ist er nicht überliefert.
Epistula Apostolorum 5
Im Anschluß an die Speisung der 5000 mit fünf Broten und
zwei Fischen wird dort gefragt: "Welche Bewandtnis hat es
mit diesen fünf Broten? Sie sind ein Bild unseres Glaubens
betreffs der großen Christenheit und das ist an den Vater, den
Herrscher der ganzen Welt, und an Jesum Christum, unseren
Heiland, und an den Heiligen Geist, den Parakleten, und an die
Heilige Kirche und an die Vergebung der Sünden."
ebd.15: "O Herr, hast du nicht das Trinken des Pascha
vollendet? Obliegt es uns denn, es wiederum zu tun? Und er sprach
zu uns: Ja, bis daß ich komme vom Vater mit meinen Wunden."
Im Ebionäerevangelium
bei Epiphanius, haer.30,16.5 spricht Jesus: "Ich bin
gekommen, die Opfer abzuschaffen, und wenn ihr nicht ablaßt zu
opfern, wird der Zorn von euch nicht ablassen."
vgl. Hosea 6,6 und andere Stellen, wo der
Verzicht auf den Opferkult nicht eines Konstruktes wie des
Opfertodes Jesu bedarf.
Bartholomäusevangelium 2,18ff
Maria erhält von einem "in der Gestalt eines Engels"
Brot und Wein gereicht, und der "Engel" verkündet ihr:
"Noch drei Jahre, dann werde ich meinen Logos senden und du
wirst meinen Sohn empfangen."
Doketismus
gnostische Lehre, daß nicht Christus am Kreuz gelitten habe,
sondern ein anderer (idR. der menschliche Jesus). vgl. die ähnliche
Ansicht im Koran4,158 und die Legende um Simon von Kyrene Lk23,26par.
-- Johannesakten 98f
-- Petrusapokalypse (NHC, VII,3) 81,15-21
usw. vgl. NT-Apo II Seite 169
e) Parallelen aus anderen Religionen
Hier gilt ganz besonders das bereits in der Einleitung Gesagte:
Einige der Motive sind in gewissen Religionen zwar bezeugt, haben
dort aber kaum Bedeutung. Im Folgenden können nur wenige
Beispiele angeführt werden, sodaß schnell ein verzerrtes Bild
entsteht. Das ist nur soweit beabsichtigt, als ich aufzeigen möchte,
daß die Religionen und Weltanschauungen sich - wo nicht in ihren
zentralen Lehren, so doch zumindest an ihren Flanken - berühren:
1. Gottessohn und Jungfrauengeburt Lk 1, 35
1.1. Griechenland und Rom
Die Genealogieen der Götter und Halbgötter aus diesem
Kuturkreis, Götter, die zu Menschen eingehen, sind hinreichend
bekannt.
Aus dem Corpus Hermeticum I.Poimandres6: "Das lichthafte
Wort aus dem Geist ist Gottes Sohn."
1.2. Ägypten
Der Pharao galt als Gott und Göttersohn. vgl Hes.29,3
1.4. Indien
kennt ähnliche Götter- und Halbgöttergenealogieen wie die
Griechen und Römer. Als Beispiel sei nur die jungfräulichn
Kunti genannt, die vom Sonnengott geschwängert wurde und einen
Sohn namens Karna gebar.
1.5. Islam
Der Islam lehnt jede Göttlichkeit irgendwelcher Menschen
strikt ab. Dabei genießt der Prophet Mohammed aber eine sehr
hohe Achtung:
Buchari überliefert den folgenden Hadith in XCIII,1 (Gesandter
Gottes = Mohammed):
"Abu Huraira (Ra) berichtet, der Gesandte Gottes (S) habe
gesagt:
Wer mir gehorcht, gehorcht Gott. Und wer mir den Gehorsam
verweigert, verweigert Gott den Gehorsam. Wer dem gehorcht, dem
ich den Befehl übertragen habe, der gehorcht mir. Und wer sich
ihm widersetzt, wideersetzt sich mir."
1.6. Judentum
(s.o.)
3. Stellvertretendes Leiden, stellvertr. Sühne u.Ä.
3.5. Islam
Buchari XXIII,95 "Aisa (Ra) berichtet: Ein Mann sagte zum
Propheten (S): 'O Prophet, meine Mutter ist überraschend
gestorben. Ich glaube, sie hätte Almosen gegeben, wenn sie noch
Zeit gehabt hätte, ihren letzten Willen zu äußern! Wenn ich an
ihrer Stelle Almosen geben, wird sie dann dafür belohnt werden?'
Der Prophet (S) erwiderte: 'Ja.' "
ähnlich XXV,1 zur Wallfahrt sowie XXX,42 zum Fasten.
3.6. Judentum
s.o.
4. Die Schwäche
4.7. Taoismus
"Schwachheit ist die Wirkkraft des Tao" (Taoteking
Nr.40)
"Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das
Wasser.
Und doch bezwingt es das Harte und Starke; nichts kommt ihm darin
gleich.
Das Schwache überwindet das Starke,
das Weiche überwindet das Harte.
Niemandem in der Welt ist es unbekannt,
doch von keinem wird es angewandt.
Darum sagt der Weise:
Wer auf sich nimmt den Schmutz imLand,
der sei als Priester anerkannt.
Wer auf sich nimmt auch Not und Pein,
der mag des Reiches König sein.
Wahre Worte sind wie umgekehrt." (ebd. Nr. 78)
Anmerkungen, Links und Literatur
*1) Die Identität des johanneischen Logos
mit der Weisheit der atl. Weisheitsliteratur:
Die Weisheit -
- war am Anfang (Sir1,4 Wsh9,9),
- auf Gott hin ausgerichtet (pros ton theon, Akkusativ!) (Wsh6,18-19),
- mit dem Schöpfer identisch (Wsh8,4),
- von Anfang an bei Gott (Spr8,22),
- das Licht der Menschen (Wsh7,26-29).
Joh1,1-4 ist damit komplett in der Weisheitsliteratur
fragmentarisch vorgeformt.
*2) Quelle http://www.webcom.com/~gnosis/naghamm/nhlalpha.html
(?)
*3) Lidzbarski: Das Johannesbuch der Mandäer,
Seite 81
Pihta = Brot (Sakrament)
Mambuha = Sakramentstrunk (Wasser, seltener Wein)
*4) Hörmann: Gnosis, Seite 207, 214
weitere Quellen in web und Literatur auf meiner linkseite
Zur Hauptseite
Adresse dieser Seite:
http://www.ulf-gerkan.de/opfertod.htm
erstellt: letzte Änderung: 21.03.2002